Eventeurythmie . TanzFestival

Es war ein fantastischer Festivaltag am 20. März an der Bonner Waldorfschule. Der Blick vom Zuschauerraum auf die Bühne, glich durch die aufgebaute Technik, einem Raumschiff. Wir freuen uns, dass wir es gewagt haben und das Livestream-Festival angegangen sind. Wie das eben bei Technik so ist, gab es den ein oder anderen Patzer aber Alles in Einem war es ein gelungener Auftakt der neuen Festivalreihe.

Anders als geplant mussten wir unser Programm deutlich reduzieren, da uns einige Förderstellen sehr kurzfristig eine Absage erteilten, trotz anfänglich großer Fürsprache. Dies kann natürlich an der neuen online Ausrichtung des Festivals gelegen sein, welche wir aufgrund der Corona Maßnahmen, eigens innerhalb eines Monats konzipierten. Umso dankbarer waren wir für das Vertrauen und die Ermöglichung unseres, innerhalb der Eurythmieszene unkonventionellen Vorhabens, durch einige Förderstellen (Mahle Stiftung, GLS Bank, Kreutzer Stiftung, die Anthroposophische Gesellschaft Deutschland, den Eurythmieverein der Alanus Hochschule). Und es hat sich gelohnt, denn das neue Konzept veranlasste uns zur Auseinandersetzung und erstmaligen Einführung von neuen Formaten in der Geschichte von Eurythmiefestivals weltweit. Live moderierte Podcasts und Livestreams ermöglichten, trotz des online Mediums, einen Happening Charakter, wo Publikum im Zuge von betreuten Chats live kommentieren konnte. Zudem dienten Playback-links der öffentlichen Sichtbarkeit, welche drei Wochen nach Veranstaltungsende noch gebucht werden konnten. Diese Formate wollen wir auch in Zukunft ergänzend zu einem Programm mit Publikum vor Ort beibehalten. Denn neben einem Stammpublikum vor Ort , konnte so auch ein Publikum erreicht werden, dem Eurythmieaufführungen ortsbedingt nicht so leicht zugänglich sind. Des weiteren nutzten einige Lehrer*innen die Playback-links für ihren Unterricht und wir gestalteten hierfür eigene Paketpreise. Abgesehen von der online Präsenz vertiefte sich aber auch der interne Austausch unter den Künstler*innen und einem bunt gemischten Grüppchen von Menschen aus der Kulturszene. Diese begleiteten manche auftretenden Künstler*innen vorab einige Zeit in ihrer Probenarbeit und Prozessarbeit, sodass am Festival selbst in einem intimen vertrauensvollen Rahmen ein Austausch in Form von Arbeitsgruppen stattfand. Laut einigen Feedbacks des online Publikums erwies sich dies als besonders interessant um selbst neue Perspektiven der ästhetischen Wahrnehmung einzunehmen. Das Festival bekam eine Breitenwirkung und eine Vernetzung fand statt. Natürlich gibt es einiges was wir für die geplanten zukünftigen Festivals verbessern wollen. Wie wir später anhand der Video-Klickzahlen evaluierten, ging uns einiges an Ticketeinnahmen aus technischen Gründen verloren. So wollen wir den Erwerb von online Tickets technisch vereinfachen, Sprachbarrieren durch Übersetzungen aufheben und die Playback-links auf entsprechenden Plattformen geschützter veröffentlichen. Auch für die Techniker (Filmer, Licht, Ton) war das Livestream Format mit Eurythmie eine Premiere und auch hier gibt es noch Luft nach oben in der Umsetzung. Es war ein Wagnis, sowohl für die Künstler*innen als auch für das Background Team, denn wir wussten nicht genau wie das Ergebnis sein würde. Am Ende des Tages konnten wir mit geringem Budget einigen Menschen mit diesem Festival in dieser schwierigen Zeit für die Kulturszene einen Job verschaffen und auch Studierenden der Eurythmie, welche uns während der Festivaltage tatkräftig unterstützen, einen inneren Aufschwung geben. Es herrschte eine sehr positive Arbeitsstimmung und es zeigte sich, dass auch mit wenigen Mitteln mit einem motivierten Team und viel Teamgeist, vieles möglich ist. Nichts desto trotz wollen wir auf die bestehende Infrastruktur aufbauen, die gewonnenen Erfahrungen weiterentwickeln und das nächste Eventeurythmie.TanzFestival 2022 stattfinden lassen. 

Autorin: Michaela Prader (Vereinsvorsitzende) im Namen des Festival.Orgateam